Exkursiontag
Exkursionstag - Donnerstag, 14.10.2006
Der letzte Tag ist traditionell für Exkursionen vorgesehen. Die Teilnehmer können dabei aus 4 verschiedenen Routen wählen. Bei jeder der Exkursionen ist Zeit für ein kräftiges Mittagsmahl vorgesehen. Gegen 19.00 Uhr werden die Busse dann die historischen Kuranlagen in Bad Lauchstädt erreichen. Nach einer kurzen musikalischen Darbietung einer Studentin der Rechtswissenschaften aus Halle folgt das abschließende Abendessen. Dafür stellen die Lauchstädter Gaststuben ein ansprechendes und vielseitiges Buffet zusammen.
(Das Buffet ist in den 30 € Teilnahmegebühr inbegriffen)
Der kleine Ort Bad Lauchstädt wird besonders den Theaterfreunden ein Begriff sein. Der hallische Medizinprofessor Friedrich Hoffmann entdeckte hier 1710 die Heilkraft einer soeben erschlossenen Quelle. Daraufhin wurde Bad Lauchstädt als Badeort ausgebaut. Im 18. Jh. entwickelte sich der Ort zum bevorzugten Luxus- und Modebad des kursächsischen Adels. Unter der Leitung von Johann Wolfgang von Goethe begann 1802 der Bau des heute noch erhaltenen Theaters.
„Ich wollte, Sie hätten Lust und Muth, wenn Sie Gegenwärtiges erhalten, sich aufzumachen und nach Lauchstädt zu kommen.“ (Goethe an Zelter, Lauchstädt, den 22. Juli 1805
Exkursion I
Die Exkursion I führt uns zunächst nach Stendal im Norden Sachsen-Anhalts. Mit seiner gut erhaltenen Backsteingotik gehört die Stadt zu den schönsten Orten in der Altmark. In der alten Hansestadt Stendal besichtigen wir insbesondere das spätmittelalterliche Rathaus und die berühmte Rolandfigur vor der angrenzenden Gerichtslaube. Danach geht die Fahrt weiter nach Tangermünde. In der ehemaligen Residenzstadt Kaiser Karls IV. kann man die historische Altstadt und die 1009 erstmals urkundlich erwähnte Burg bewundern. Dort hielt u. a. der berühmte Glossator des Sachsenspiegels, Johann von Buch, im Auftrage der Markgrafen von Brandenburg Hofgerichte ab. Die Novelle Theodor Fontanes über den durch „Grete Minde“ im Jahre 1617 gelegten Stadtbrand machte Tangermünde weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Anschließend geht unsere Fahrt weiter nach Jerichow. Dort besichtigen wir die romanische Kirche des ehemaligen Prämonstratenserklosters. Die Klosterkirche in Jerichow ist eine der frühesten und in seiner künstlerischen Vollendung einer der schönsten Backsteinbauten der Romanik in Deutschland.
Exkusion II
Die Exkursion II bringt Sie zu einigen der herausragendsten Sehenswürdigkeiten der deutschen Kulturlandschaft. Zunächst steuern wir die Bauhausgebäude in Dessau an. Von Walter Gropius im Jahre 1919 als Staatliches Bauhaus gegründet, entwickelte sich dort die Keimzelle des Neuen Bauens. Es wurde zur Wirkungsstätte vieler herausragender Maler der Moderne wie Wassily Kandinski, Paul Klee, Oskar Schlemmer und Laszlo Moholy-Nagy. Noch heute gilt das Bauhaus Dessau als „Ikone moderner Architektur“. Weiter geht unsere Fahrt ins benachbarte Wörlitzer Gartenreich. In der Elbaue zwischen Dessau und Wittenberg befindet sich mit den Wörlitzer Gartenanlagen dessen Herzstück. 1765 begann Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) mit Unterstützung des Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736-1800) die ersten Gestaltungsarbeiten im Wörlitzer Garten. Im Verlauf von 40 Jahren entstand auf einer Fläche von über 112 ha der früheste noch erhaltene Landschaftsgarten auf dem europäischen Kontinent. Das Bauhausgebäude mit den Meisterhäusern und das Gartenreich Dessau-Wörlitz gehören heute zum UNESCO-Welterbe. Anschließend geht es in die Lutherstadt Wittenberg. Persönlichkeiten wie Martin Luther, Philipp Melanchthon, Lucas Cranach und Johannes Bugenhagen prägten die Geschichte dieser Stadt. Dort besichtigen Sie die Gedenkstätten der Reformation, die ebenfalls seit 1996 einen Teil des UNESCO Weltkulturerbes bilden.
Exkursion III
Erstes Ziel der Exkursion III ist die Burg Falkenstein. Über die Beziehung Eikes von Repgow zu Graf Hoyer von Falkenstein ist diese Burg untrennbar mit der deutschen Rechtsgeschichte verbunden. Folgerichtig werden wir dort auch eine Ausstellung zum Sachsenspiegel besichtigen. Anschließend geht die Fahrt weiter in das größte Flächendenkmal Deutschlands, die Quedlinburger Altstadt. Im Dezember 1994 wurde die Altstadt von Quedlinburg mit Schlossberg und Stiftskirche von der UNESCO in die Liste des Welt- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen. In der Begründung dazu heißt es: „Die Altstadt von Quedlinburg gilt mit ihren 1200 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten und dem mittelalterlichen Stadtgrundriss als außergewöhnliches Beispiel für eine europäische mittelalterliche Stadt. Die Stiftskirche St. Servatius mit den Gräbern des ersten deutschen Königs Heinrich I. und seiner Frau Mathilde sowie dem kürzlich zurückgekehrten Domschatz ist ein architektonisches Meisterwerk der Romanik.“ Südwestlich des Schlossberges befindet sich auf dem königshof Heinrich I. die Wipertikirche mit ihrer berühmten Krypta Es erfolgt ein letzter Halt in Gernrode. Dort können Sie mit der Stiftskirche St. Cyriakus eines der aufwendigsten und besterhaltenen ottonischen Bauwerke Deutschlands besichtigen.
Exkursion IV
Die Exkursion IV führt Sie durch die idyllisch gelegene Burgen- und Weinregion Mitteldeutschlands. In deren Zentrum befindet sich Naumburg, die erste Station unserer Fahrt.
Naumburg verfügt über eine liebevoll restaurierte Innenstadt mit sehenswerten historischen und baulichen Schmuckstücken. Der Dom gehört dank seiner romanisch-gotischen Architektur und vor allem wegen seiner hochgotischen Monumentalskulpturen und Bauornamentik zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern des Mittelalters. Die Mitte des 13. Jahrhunderts vom so genannten Naumburger Meister geschaffenen lebensgroßen Stifterstandbilder im Westchor (bekanntestes Paar Ekkehard und Uta) sowie die Darstellung der Passionsgeschichte am Westlettner beeindrucken durch ihre wirklichkeitsnahe Gestaltung. Weiter geht die Fahrt nach Freyburg an der Unstrut. Dort erwartet Sie eine Führung durch die Rotkäppchen-Sektkellerei. Das erfolgreiche Unternehmen blickt in diesem Jahr auf eine 150jährige Geschichte zurück. Hoch über dem Winzerstädtchen Freyburg liegt die nächste Station unserer Fahrt, die um 1090 vom Thüringer Grafen Ludwig dem Springer gegründete sagenumwobene Neuenburg, die Schwesternburg der Wartburg. Im Hochmittelalter wurde die Burg prachtvoll ausgebaut. Es entstand eine weitläufige Anlage mit repräsentativen Wohnbauten, mächtigen Türmen, gewaltigen Mauern und Toren. Architektonisches Kleinod ist noch heute die um 1180 errichtete Doppelkapelle.